
Dein Körper meldet sich früher als dein Kopf.
Es ist nicht nur dein Nervensystem, das aus dem Takt geraten ist.
Es ist dein Leben, das nicht mehr im Einklang schwingt.
Wenn du zu lange gegen deine eigene Ordnung lebst,
wird Kraft zu Spannung,
Bewegung zu Erschöpfung,
und dein Körper beginnt, das auszusprechen,
was du selbst zu lange getragen hast.
Symptome entstehen nicht, weil du zu wenig kannst
oder zu wenig Disziplin hast.
Sie entstehen, wenn innere Prinzipien übergangen werden:
Grenze, Rhythmus, Ausdruck, Rückzug.
Der Körper hält das aus.
Eine Zeit lang.
Dann meldet er sich.
Was sich heute als Spannung, Unruhe oder Erschöpfung zeigt,
ist oft gebundene Energie aus früheren Anpassungen.
Nicht vergangen.
Nur gebunden geblieben.
Traumasensibel zu arbeiten heißt hier,
dem Körper nicht weiter Druck zu machen,
sondern mit dem präsent zu sein, was sich zeigt.
Empfindungen nicht zu überwinden,
sondern ihnen eine klare, sanfte Richtung zu geben.
Spannung darf sich lösen.
Bewegung kehrt zurück.
Innere wie äußere Härte wird weich,
weil das System nicht länger festhalten muss.
Reaktionen verlieren ihre Schärfe.
Lebendigkeit findet wieder Platz –
im Körper, im Kontakt, im Leben.
Symptome sind keine Sackgassen.
Sie sind Übergänge zwischen alt und wahr.
Hinweise darauf, was jetzt gelebt werden will.
Sobald dein Leben wieder zu deiner inneren Architektur passt,
ordnet sich dein inneres Gefüge.
Dein Nervensystem wird beweglich,
Energie bleibt nicht mehr hängen.
Dein Körper macht sichtbar,
was längst nach Verkörperung ruft.
Und jenseits dessen, was verletzt wurde,
wartet das, was du in Wahrheit bist.
Es braucht ein wenig Zeit –
und dann willst du nicht mehr zurück.

