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#28 Wie Schokolade im Sommer: Warum Festhalten dich zerfließen lässt.

  • Autorenbild: Rosemarie
    Rosemarie
  • 8. März
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Juni

Über Kontrolle, Ohnmacht und die Magie echter Transformation.
Über Kontrolle, Ohnmacht und die Magie echter Transformation.

Das Prinzip radikaler Wandlungsfähigkeit:

Widmen wir uns der der essentiellsten Kraft: Transformation. Nicht die kleine Veränderung, sondern die radikale Wandlung. Diese Kraft wirkt dort, wo etwas gehen muss, damit Neues entstehen kann.

Wie gehst du mit Kontrollverlust um? Was passiert, wenn du festhältst, was längst vergeht? Und wie kannst du dich dieser Kraft anvertrauen, ohne dich selbst zu verlieren? Darum geht es jetzt.


Vom Gott der Unterwelt zur Kraft, die dich durchbrennt

Bevor wir tief eintauchen, schauen wir kurz in die Mythologie. In der griechischen Antike hieß er Hades: der Herrscher der Unterwelt, der Unausweichliche. Bei den Römern wurde daraus Pluto – und in dieser Form kennen wir heute das Urprinzip, das er verkörpert. Während Hades für den Ort steht, steht Pluto für die Bewegung: die unaufhaltsame Kraft der Transformation.

Pluto ist kein Freund der Oberflächlichkeit. Er will nicht, dass du glänzt – er will, dass du echt bist. Er pellt Schicht um Schicht das ab, was du vorgibst zu sein, bis du vor dir selbst stehst. Manchmal leise, manchmal mit einem Knall.


Die Kraft, die dich entkernt – und neu zusammensetzt

Pluto wirkt nicht charmant – aber gründlich. Er ist nicht sanft – aber tief. Er durchbohrt dich nicht, um dich zu verletzen, sondern um dich mit deiner eigentlichen Wahrheit in Berührung zu bringen.

Ein drastisches Beispiel: Du bist die Leistungsträgerin im Job, alles läuft. Nach außen. Innerlich herrscht Leere. Und dann kommt der Moment: Der Körper macht nicht mehr mit. Eine Diagnose. Eine Kündigung. Oder einfach ein Stillstand, der dich zwingt, hinzusehen. Pluto hat die Notbremse gezogen – nicht als Strafe, sondern als Chance auf Neubeginn.

Ein sanfteres Beispiel: Du merkst, dass alte Gespräche dich nicht mehr nähren. Du spürst, dass du deine Zeit anders einsetzen willst. Plötzlich hast du Lust, zu schreiben, alte Muster zu hinterfragen, Grenzen zu setzen. Ohne Drama, aber mit Tiefe. Auch das ist Pluto: leiser Wandel, der unter die Haut geht.


Kontrolle, Ohnmacht und die Kraft, die du dir zurückholen kannst

Das Pluto-Prinzip konfrontiert uns mit unseren dunkelsten Seiten – und mit dem tiefsten Wunsch: Kontrolle zu behalten, um uns sicher zu fühlen. Aber Pluto zeigt dir, dass echte Sicherheit nicht von außen kommt. Sondern von innen – durch Selbstverantwortung.

Wenn du versuchst, alles zu kontrollieren – deinen Alltag, deine Gefühle, andere Menschen – wirst du irgendwann erstarren. Und genau da setzt Pluto an: Er bringt dich an deine Ohnmacht, damit du lernst, dich selbst zu ermächtigen. Nicht im Sinne von „alles im Griff“, sondern im Sinne von: „Ich kann mir selbst vertrauen – auch im Chaos.“


Pluto im Alltag, Beruf & Beziehung

Im Beruf: Du spürst Spannungen im Team, lange bevor andere sie wahrnehmen. Wie ein inneres Wissen es ist einfach da. Du denkst strategisch, tiefgründig, aber fühlst dich oft allein mit deinem Blick hinter die Fassade. Pluto schenkt dir Erkenntnis – aber fordert auch, dass du dich positionierst. Nicht um Macht zu bekommen, sondern um dich nicht zu verlieren.

In der Beziehung: Du willst Nähe, aber keine Spielchen. Du suchst echte Tiefe – und zahlst dafür manchmal mit zu viel Kontrolle oder Eifersucht. Pluto möchte, dass du dich ganz einlässt, ohne dich aufzugeben. Das braucht Mut. Und Wahrhaftigkeit.

Im Körper: Pluto unterdrückt nicht. Wenn du es tust, übernimmt dein Körper. Dann zeigt sich das, was du nicht fühlen willst – in Form von Entzündungen, Hautreaktionen, Schmerzen im Beckenraum, chronischen Themen. Der Körper wird zum Seismograf für inneren Stillstand – und zum Startpunkt für Wandlung.


Wenn das Urprinzip Pluto in deinem Leben wirkt …

Dann spürst du es deutlich: Du kannst dich nicht mehr verstellen. Du wirst mit Situationen konfrontiert, die dich fordern, alles loszulassen, was nicht (mehr) echt ist. Du erfährst Verluste – und gleichzeitig wächst deine Fähigkeit, dich selbst zu halten. Du wirst verletzlich – aber auch durchlässig für neue Wahrheiten.


Das Urprinzip zeigt sich auf allen Ebenen

Psychologisch: Kontrolle, Intensität, Misstrauen, Machtfragen. Pluto fragt: Was hält dich wirklich innerlich zusammen – und was davon ist nur Fassade?

Symbolisch in der Natur: Tiefer Herbst. Nebel, Nässe, Stille. Verfall – und die Ahnung von etwas Neuem. Die Kraft zieht sich zurück, um im Verborgenen neue Wurzeln zu bilden.

Gesellschaftlich: Staaten mit starken Geheimdiensten. Machtstrukturen. Radikale Bewegungen – aber auch Transformation durch Aufdeckung, Mut und Aufarbeitung.

Körperlich: Sexualorgane, Unterleib, Nasennebenhöhlen, Entgiftungssysteme. Wenn du stagnierst, stagniert dein System – bis zur Selbstvergiftung.

Sinnlich: Starke Gerüche. Bitter, streng, intensiv. Wie eine Medizin, die du nicht willst – aber brauchst.


Wenn das Leben stirbt, um sich neu zu erfinden – Stirb- und Werdeprozesse im Alltag

Pluto macht keine halben Sachen. Wenn dieses Urprinzip wirkt, geht’s nicht um ein bisschen Veränderung, sondern um Metamorphose. Um das Raupenleben, das nicht länger trägt. Um die alte Identität, die dir zu eng geworden ist. Stirb- und Werdeprozesse sind unbequem – aber sie bringen dich an den Punkt, wo das Neue atmen kann. Vielleicht ist es ein Job, der sich längst leer anfühlt. Eine Beziehung, die nur noch durch Routine zusammenhält. Oder ein Selbstbild, das du krampfhaft verteidigst, obwohl du längst merkst: „Ich bin da rausgewachsen.“ Pluto fragt nicht, ob du bereit bist – aber er bietet dir die Chance, neu geboren zu werden. Ohne das alte Gepäck. Und mit Flügeln, statt mit klebrigen Raupenbeinen.


Draußen wird’s dunkel – und das Leben zieht sich zurück

Zwischen dem 23. Oktober und dem 22. November durchwandert die Sonne das Tierkreiszeichen Skorpion – und genau in dieser Zeit zeigt sich auch in der Natur das Pluto-Prinzip: Das Licht nimmt ab, die Farben verblassen, das Laub zersetzt sich langsam am Boden. Es riecht nach Erde, nach Verwesung, nach Rückzug. Alles zieht sich in die Wurzeln zurück, um Kraft zu sammeln – für das, was kommen wird. Kein Wunder also, dass in dieser Zeit die Totenfeiertage liegen, von Allerheiligen bis zum Totensonntag. Unsere Kultur meidet den Tod gern, schiebt ihn weg, macht ein Sicherheitskonzept daraus. Aber das Leben kennt keine Sicherheit – nur Wandel. Und in dieser Tiefe liegt auch der Schatz: In der Dunkelheit, im Loslassen, in der Hingabe ans Unkontrollierbare entsteht neue Kraft. Lebendigkeit beginnt nicht im Festhalten – sondern im Mut, sich wandeln zu lassen.


Wenn das Leben dich an die Grenze bringt – und weiter

Die Qualitäten zeigen sich selten sanft. Meist klopft er nicht, sondern tritt die Tür ein. Extremsituationen, in denen du denkst: „Ich halt das nicht mehr aus“, sind oft keine Strafe, sondern Einladung. Einladung, alles Alte abzustreifen, was nicht mehr zu dir gehört – auch wenn es mal Schutz war. Wenn Druck, Verlust, Krankheit oder emotionale Krisen dich erschüttern, dann wirkt das Urprinzip Pluto. Es ruft dich auf, radikal ehrlich hinzusehen. Nicht zu fliehen, nicht zu kompensieren – sondern mittendurch zu gehen. Weil echte Wandlung nur dort geschieht, wo wir aufhören, das Alte zu verhandeln. Und beginnen, das Neue zuzulassen.


Takeaways

  1. Ohnmacht ist kein Feind, sondern ein Signal. Beobachte in deinem Alltag, wo du dich kontrolliert oder ausgeliefert fühlst – oft zeigt sich genau dort ein innerer Wandlungsprozess, der gesehen werden will.

  2. Kontrolle ist oft nur ein Sicherheitskonzept. Frag dich ehrlich: Was versuchst du gerade festzuhalten? Und was würde passieren, wenn du loslässt – nicht alles, sondern nur das, was dich einengt?

  3. Deine dunklen Phasen tragen Licht in sich. Wenn du dich gerade im „Raupenzustand“ fühlst – orientierungslos, verwickelt, festgeklemmt – erinnere dich: Der Kokon ist nicht das Ende, sondern die Vorbereitung zum Fliegen.

  4. Beziehung bedeutet nicht Kontrolle. Achte darauf, wo du andere durch emotionale Intensität, Rückzug oder „alles-oder-nichts“-Dynamiken zu binden versuchst – und frage dich, was du dir wirklich wünschst: Nähe oder Macht?

  5. Wandlung ist ein leiser Prozess – aber er will Raum. Plane dir bewusst kleine Zeitfenster ein, in denen du still wirst, in dich hineinhörst und spürst, wo in dir gerade etwas Altes stirbt und etwas Neues entstehen will.


Und wenn du tiefer tauchen willst… dann nimm dir Zeit, dich selbst zu beobachten. Wo kämpfst du? Wo klammerst du? Und was würde sich verändern, wenn du dich traust, loszulassen – ohne zu fallen?

Wenn du spürst, dass das Urprinzip Pluto in deinem Leben mitmischt – und du lernen möchtest, wie du kraftvoll mit diesen Wandlungsprozessen umgehst, ohne dich selbst dabei zu verlieren – dann begleite ich dich gern. Ich bin an deiner Seite und zeige dir, wie du selbst Halt findest – mitten in der Tiefe. Du lernst Containment, deinen Raum größer machen. Denn mit den Extremen leben zu lernen, ist eine leise große Stärke und so gibst du dir selbst Halt im Leben.

 
 

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