#27 Zwischen Ja, Nein und die Kunst, sich selbst nicht zu verlieren
- Rosemarie
- 7. März
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 6 Tagen

Mythos Venus und das Spiel der Harmonie
Bevor wir über das Urprinzip Venus im Miteinander sprechen, lohnt ein Blick zu den Göttern. In der römischen Mythologie ist Venus die Göttin der Liebe, Schönheit und des Gleichgewichts. In der griechischen Variante heißt sie Aphrodite – geboren aus dem Schaum des Meeres, Symbol für Anziehung, für das Prinzip der Ergänzung. Ihre Kraft ist nicht laut, sondern bestechend. Sie erobert nicht mit dem Schwert, sondern mit einem Blick, einer Geste, einem Lächeln, das ganze Kriege verhindern oder auslösen kann.
Und genau das spiegelt das luftige Urprinzip der Venus: die Kunst der Balance, der feinen Nuance, der Verbindung auf Augenhöhe. Kein Prinzip schreit leiser – und wirkt dabei so stark.
Die stille Eleganz der Mitte
Das Urprinzip Venus lebt vom Gleichgewicht. Von der Idee, dass zwei Pole einander brauchen, sich ergänzen, reiben – und dann wiederfinden. Es liebt das Spiel mit Gegensätzen, aber nicht den Streit. Lieber vermittelt es, vermittelt sich, wägt ab, sucht Konsens. Klingt weich? Ist es auch. Aber wehe, du bringst es aus der Balance.
Denn was außen wie ein edler Ziergarten aussieht, kann innen ein emotionaler Ausnahmezustand sein: Wenn das Gleichgewicht kippt, wenn Harmonie zur Pflichtübung wird und die eigene Wahrheit dabei untergeht.
Wenn das Urprinzip Venus in deinem Leben wirkt…
Dann willst du dazugehören, statt zu dominieren. Du wünschst dir echte Nähe – aber bitte ohne Drama. Du hasst Disharmonie, und gerade deshalb ziehst du manchmal Menschen an, die dich genau damit konfrontieren. Du wirst feinfühlig für Ungleichgewichte – und darfst lernen, dass echter Ausgleich nicht heißt, sich selbst zu verlieren.
Du findest Schönheit im Detail, spürst Spannungen in der Luft, bevor sie ausgesprochen werden. Aber Achtung: Wenn du dich selbst zu oft zurücknimmst, wirst du zur Version von dir, die „lieb“ ist – aber kaum mehr spürbar.
Alltag, Beruf & Beziehungen – Wo das Venus-Prinzip sich zeigt
In der Beziehung:
Du willst, dass alle zufrieden sind. Du räumst auf, bevor du Wut fühlst. Du sagst „ist schon okay“, obwohl es nicht okay ist. Und du hoffst, dass dein Gegenüber irgendwann merkt, was dich stört – aber bitte, ohne dass du es sagen musst. Willkommen im diplomatischen Dauerlauf.
Im Beruf:
Du brillierst, wenn Teamwork gefragt ist. Wenn es aber darum geht, klare Entscheidungen zu treffen, bleibst du lieber noch mal eine Nacht wach – oder zwei. Du willst nicht anecken, nicht übersehen, nicht zu viel und nicht zu wenig sein. Kurz: Du balancierst zwischen Anpassung und Rückgrat. Und genau da wird’s spannend.
Im Körper:
Das Venus-Prinzip schlägt sich gern im Körper nieder, wenn du zu lange innerlich wackelst. Klassische Signale: Blasenentzündungen, Hautthemen wie Ekzeme oder Ausschläge (sprichwörtlich „aus der Haut fahren“) – oder ein Gefühl von „nichts fließt mehr richtig“. Alles Ausdruck innerer Unentschiedenheit oder eines zu großen gefallen wollens.
Das Urprinzip zeigt sich auf allen Ebenen
Psychologisch:
Anpassung, Charme, Beziehung – aber auch Konfliktscheu, mangelnde Abgrenzung, Harmoniesucht. Das Motto: „Ich weiß nicht, was ich will – aber ich will es auf keinen Fall allein entscheiden.“
Symbolisch in der Natur:
Herbstbeginn. Das Laub färbt sich, die Kraft zieht sich zurück, das Leben wird sanfter, reflektierter. Es geht ums Ernten, nicht ums Kämpfen. Parks, Ziergärten, Weinberge – Orte, an denen das Leben zur Kunst wird.
Gesellschaftlich:
Mehrparteiensysteme, Bündnisse, fragile Gleichgewichte. Diplomatie statt Durchmarsch. Konsens statt Konfrontation.
In der Körpersprache:
Feine Bewegungen. Eleganz. Hüftbetonte Haltung. Hände, die verbinden, statt trennen.
In der Sinneswahrnehmung:
Süßliche Düfte. Ausgewogene Formen. Klangvolle Stimmen. Alles, was sich rund und harmonisch anfühlt, spricht die Venus -Ebene an.
Wenn Harmonie zur Hürde wird: Venus im Business-Konflikt
Stell dir vor: Du sitzt im Meeting, hast eine durchdachte Idee, aber dein Kollege grätscht wieder mal dazwischen – laut, dominant, selbstsicher. Und du? Lächelst, schluckst es runter, denkst „Hauptsache Frieden“. Doch innerlich wächst der Groll. Du wirst stiller, zurückhaltender – und irgendwann unsichtbar. Das Urprinzip Venus zeigt sich hier als der stille Vermittler, der lieber schweigt, als den Raum mit Spannung zu füllen. Aber Harmonie um jeden Preis kostet dich am Ende genau das, was du eigentlich willst: gesehen zu werden. Klarheit, Haltung und ein bewusstes „Stopp, so nicht“ sind manchmal die ehrlichsten Formen von Verbindung.
Wenn das Leben zum Stillstand tanzt
Venus ist nicht nur das Prinzip der Beziehung, sondern auch der Ästhetik. Du findest es in der feinen Gestaltung von Parks und Ziergärten, in der kultivierten Schönheit eines Weinbergs oder dem sanften Duft eines herbstlichen Spaziergangs durch einen alten Kulturpark. Es duftet süßlich und lieblich, nach Ruhe, Reife und der Kunst, loszulassen, ohne zu verlieren. Selbst im Geschmack zeigt sich das Prinzip: samtig, cremig, ausgewogen. Wie ein Dessert, das nicht schreit, sondern flüstert: „Genieß mich.“
…und in der Natur: Zwischen dem 23. September und dem 22. Oktober steht die Sonne im Tierkreiszeichen Waage – und genau in dieser Zeit beginnt auch in der Natur der sichtbare Wandel: Die Energie zieht sich zurück, die Wachstumsdynamik des Sommers stoppt, Farben werden weicher, das Licht goldener. Alles wirkt harmonischer – fast so, als hätte die Welt selbst beschlossen, einen Gang runterzuschalten und sich auf das Wesentliche zu besinnen. Die selben venusischen Qualitäten.
Süßes Leben, süßes Miteinander: Warum Zucker mehr ist als ein Geschmack
Wenn dich der Heißhunger auf Schokolade oder Tiramisu überkommt, steckt manchmal mehr dahinter als ein bloßes Lustgefühl. Das Venus-Waage-Prinzip zeigt sich auch im Wunsch nach Süße – denn es sehnt sich nach Ausgleich, Nähe und Harmonie. Zucker steht sinnbildlich für Wärme, Trost, soziale Verbindung. Kein Wunder, dass wir uns nach einem konfliktreichen Tag nach etwas Süßem verzehren – innerlich möchten wir dann das Emotionale „glätten“, die Balance wiederfinden, uns selbst umarmen. Doch genau da liegt auch das Lernfeld: Nicht jede Leerstelle will mit Zucker gefüllt werden. Manchmal reicht ein echtes, verbindliches Gespräch – und plötzlich schmeckt das Leben wieder süß, ganz ohne Dessert.
Takeaways
Balance beginnt bei dir.
Frag dich: Wo machst du dir selbst das Leben schwer, nur um es anderen leichter zu machen? Und wo könntest du den Fokus wieder sanft zu dir zurückholen?
Ein echtes „Nein“ ist oft liebevoller als ein falsches „Ja“.
Beobachte mal im Alltag: Sagst du zu oft Ja, nur um Konflikte zu vermeiden? Dein Körper – ob Haut, Blase oder Rücken – könnte längst anderer Meinung sein.
Du bist kein Chamäleon.
Anpassung ist eine Stärke – solange du dich dabei nicht verlierst. Frag dich: Wer bist du, wenn du niemandem gefallen musst?
Konfliktfähigkeit ist Beziehungspflege.
Echte Verbindung entsteht nicht durch Harmonie um jeden Preis. Sondern wenn du dich klar zeigst – auch wenn’s mal knirscht.
Zucker ist nicht die Lösung. Aber oft der Hinweis.
Wenn die Sehnsucht nach Süßem groß wird, frag dich: Was fehlt mir gerade wirklich – Nähe, Anerkennung, ein ehrliches Gespräch? Manchmal stillt Zärtlichkeit den Appetit besser als Schokolade.
Und wenn du tiefer tauchen willst …
… dann beobachte dich in den nächsten Tagen mal ganz bewusst. Wo suchst du Ausgleich, wo verlierst du dich in Anpassung? Und was würde sich verändern, wenn du dich selbst liebevoll ernst nehmen würdest?
Wenn du wissen willst, wie das Urprinzip Venus in deinem Seelenplan wirkt – und wie du es ganz individuell integrierst – dann findest du Wege in meine Begleitung. Ganz ohne Druck. Sondern in deinem Tempo. Und mit dem Blick für das, was dich wirklich ausmacht.